Paartherapie

Eine „gute Beziehung“ zu haben gehört zu den am häufigsten genannten Wünschen vieler Menschen. In unserer heutigen Zeit, in der ökonomische Gründe allein -zum Glück- nicht mehr ausreichen, um das Bestehen einer Beziehung zu garantieren, werden andere Qualitätskriterien für eine zufriedenstellende Paarbeziehung tragend.

Manches Mal scheitern Paare jedoch genau an diesen hohen Anforderungen und großen Erwartungen, die ihre Beziehung erfüllen soll. Da gibt es Vorstellungen von ewig währender Liebe,  leidenschaftlichem Sex bis ins hohe Alter,  harmonischem und konfliktfreiem Zusammenleben mit dem Quäntchen Selbstverwirklichung noch obendrauf.

Erhoffen wir uns alle zu viel?

Ja und nein, denn die Erfahrung zeigt, dass es tatsächlich Bereiche im Paarleben gibt, wo eine dauerhafte Vernachlässigung ihre Wirkung zeigt.

Ausgleich zwischen Geben und Nehmen

Damit ist nicht (nur) Materielles gemeint, sondern ganz allgemein jede Hin- und Zuwendung eines Partners zum Anderen, in Form von Aufmerksamkeit, Einsatz, Unterstützung, Verständnis, Verzeihen und Vieles mehr. In diesem Zusammenhang kann auch vom „Beziehungskonto“  gesprochen werden, das ausgeglichen, überzogen sein, bzw. auch bankrott gehen kann.

Gelebte Sexualität

Sex zwischen den Liebespartnern macht diese Beziehung exklusiv und einzigartig gegenüber allen anderen Beziehungen, die das Paar darüber hinaus pflegt. Die gelebte Sexualität schafft somit einen intimen Rahmen für das Paar.  Wenn Sexualität nicht mehr stattfindet, setzt meist Entfremdung ein. Wobei sich selbstverständlich sexuell aktive mit abstinenten Zeiten abwechseln können. Siehe auch hier: Sexuelle Probleme

Kommunikation

Wir alle verändern uns -ständig. Deswegen ist es notwendig, mit dem/der Beziehungspartner/in in Kontakt über das Miteinander Reden zu bleiben. Den anderen auf dem Laufenden zu halten darüber, was einen bewegt, freut, kränkt u.Ä. Das schafft Vertrauen und Bindung.

 

Zwischen Bindung und Autonomie

Die meisten Menschen haben das Bedürfnis sich einem Menschen zugehörig und verbunden zu fühlen. Im gleichen Ausmaß kann es auch wichtig sein, sich selbstbestimmt und auf sich und die eigenen Bedürfnisse konzentriert, erleben zu können.

Auf den ersten Blick scheint das ein Widerspruch zu sein und schwer miteinander vereinbar. So kann es auch dazu kommen, dass Wünsche in die eine oder andere Richtung verleugnet werden: des lieben Friedens willen, weil man das nicht tut, aus Bequemlichkeit und vielem anderen mehr.

Den Preis dafür, sich dem anderen nicht „zuzumuten“, zahlt immer das Paar.

Die Paartherapie ermöglicht für beide Raum und Zeit, ihre, bzw. seine „Geschichte“ zu erzählen. Allein die Tatsache, dass der/die PartnerIn zuhört, kann entlastend sein. Sich ernst und wahrgenommen fühlen, ermöglicht, auch selbst wahrnehmen zu können. 

Ich arbeite mit Paaren ausschließlich in Doppeleinheiten (=100 Min).